Die Stadtschule Bad Vilbel arbeitet seit dem Schuljahr 1994/1995 im flexiblen Schulanfang. Die Jahrgangsstufen eins und zwei werden unterrichtsorganisatorisch zusammengefasst und pädagogisch zu einer Einheit entwickelt. Dies geschieht in jahrgangsgemischten Lerngruppen.
Alle schulpflichtigen Kinder werden, ohne Rückstellung in eine Vorklasse, eingeschult und ihrer Lernausgangslage entsprechend gefördert und gefordert. Je nach Lernstand und -entwicklung arbeitet ein Kind ein bis drei Jahre in Klasse 1/2. Die Lehrerinnen und Lehrer kooperieren eng mit unseren drei Sozialpädagoginnen, die mit mehreren Stunden pro Woche den Unterricht begleiten. Außerdem unterstützen und beraten uns auch zwei Kolleginnen des BFZ.
Selbstverständlich haben wir uns zu dieser Thematik gezielt fortgebildet, Begleitung erfahren und uns Netwerkgruppen zum professionellen Austausch angeschlossen.
Wir nehmen Heterogenität als Chance wahr und geben jedem Kind, entsprechend den individuellen Möglichkeiten, Raum und Zeit zu lernen und sich zu entwickeln.
Unsere Konzeption sieht vor, dass der Unterricht Lernangebote für alle Kinder einer Lerngruppe bereithält. Hierfür ermöglichen wir zum einen individuelles Arbeiten, zum anderen aber auch die Einbindung in eine Lerngruppe, in der gemeinschaftliches Leben und Lernen erfahrbar gemacht wird. Ein hohes Maß individuellen Lernens prägt unseren Unterrichtsalltag. Gleichzeitig bieten Projekte und Themen den Rahmen, gemeinsam tätig zu werden. Als „FLEX-Schule“ nutzen wir organisatorische Strukturen und eine vorbereitete Lernumgebung, in denen derartige Lernerfahrungen von Beginn an ermöglicht werden.
Die Schülerinnen und Schüler in den Eingangsklassen arbeiten aufgrund ihrer bisherigen (Lern-) Erfahrungen und der erworbenen Kompetenzen entsprechend an Unterrichtsinhalten. Die Kolleginnen und Kollegen erfassen die Lernausgangslage der Kinder. In Kleingruppen finden Exkurse zur Einführung von Unterrichtsmaterialien oder Arbeitsweisen statt.
Wir nutzen im Unterrichtsalltag unterschiedliche Sozialformen und variieren diese nach Intention und Vorhaben. Den Unterricht öffnen wir bewusst für Lernformen, in denen die Kinder Schlüsselqualifikationen für Selbstständigkeit und Lernkompetenz erwerben. Dabei begleiten die Kolleginnen und Kollegen unsere Schülerinnen und Schüler als Lernberater auf dem Weg, zunehmend Verantwortung für Lernprozesse zu übernehmen.